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Altissimo Biken Scott Ransom

E-Bike Pro - Contra

Argumente für und wider dem E-Bike (Pedelec) von Bernd Martin

"Ein E-Bike brauche ICH noch nicht" Ich will mich ja noch selbst bewegen".

  • Ok, dann muß ich wohl ganz am Anfang beginnen. Vielleicht ist auch die von uns benutzte Bezeichnung "E-Bike" irreführend. Fast ausschließlich handelt es sich dabei nämlich um die sogenannten "Pedelecs" also: Pedal-Electric-Cycle. Diese sind nur motorunterstützt, wenn sich das Pedal dreht (also die Kurbel). Hört man mit dem Treten auf, z.B. beim Bergabfahren oder fährt man über 25km/h schaltet sich der Motor automatisch ab. Die klassische E-Bike-Definition zielt jedoch auf Fahrräder z.B. aus China mit Motor, welche über einen "Gas"-Drehgriff den Motor ansteuern. Hierbei ist es egal, ob man mittritt oder nicht. Beim "Pedelec" ist eine Anfahrthilfe bis max. 6km/h zulässig. Sollte darüber der Motor ohne Treten weiter unterstützen, gilt das Fahrzeug als E-Bike und ist nicht mehr dem Fahrrad gleichgestellt, sondern gilt als Elektro-Leichtmofa bzw. E-Kleinkraftrad, also Mopped :) Wer sich noch an eine Hercules Saxonette erinnern kann... so etwas in der Art ist das dann. Jedoch ist mittlerweile der Begriff "E-Bike" für Pedelecs etabliert, wenn er auch fachlich nicht korrekt ist.
  • Beim Satz "ein E-Bike brauche ich noch nicht" muß ich mich immer fragen: Was braucht man denn eigentlich überhaupt? Einen Akku-Schrauber? Geht das denn nicht mehr mit der Hand? Eine Spülmaschine? Warum das denn? Oder einen Rasen-Roboter? Ich vermute ja, dass derjenige, der so das E-Biken in Frage stellt am Wochenende mit seinem Laubgeläsebooster seinen Vorgarten "freibläst"... Spaß muss sein! Natürlich kann jeder für sich entscheiden, ob er dies oder jeniges wirklich braucht, doch manchmal macht das Herumpfeifen mit einem E-Bike einfach mehr Spaß als ohne Motor.

 

"Ein E-MTB ist doch was für Faule"

  • ... ach ja? Also, wie schon oben erwähnt: Ohne Treten kommt man nicht vom Fleck. Und wenn man ordentlich Stoff gibt, dann kann man statt nur einmal auch zwei- oder dreimal die Rampe hochbiken. Ein Stunde volle Pulle mit dem E-Mountainbike im Trail und man ist genauso platt wie mit dem normalen MTB. Jedoch hat man viel mehr Höhenmeter und Kilometer zurückgelegt. Sollte am Ende der menschliche Akku mal leer sein, kann man die Unterstützungsstufe immer noch höher stellen. So ist ein kontrolliertes Training besser zu absolvieren, z.B. um die Grundlagenausdauer zu verbessern, als das mit einem unmotorisierten Bike möglich ist. Profis wie z.B. Julien Absalon nutzen dies schon längere Zeit, davon kann man sich auf ihren Facebook-Seiten selbst überzeugen.

 

"E-Bike bringt massenhaft Unfälle von Leuten ohne Skills mit sich, die im Trail überfordert sind"

  • ...auch mal wieder so eine These, die sich aber nirgendswo bestätigen lässt. Mal ehrlich, wieviel gestürzte E-Biker tummeln sich denn in den Gräben? Und eine extra E-Bike-Rettungsstaffel bei der Bergwacht wird auch nicht benötigt. Sicher - das E-MTB-Fahren erfordert schon eine gewisse Übung, doch die braucht man so und so, wenn man einen Trail oder eine technische Abfahrt bezwingen will. Ein Guido Tschugg macht es bei Youtube vor, was man so alles mit einem E-Fully anstellen kann.


"E-Bikes sind schwer und unhandlich"

  • ...natürlich kann ein E-MTB mit Motor, Akku, Display, Schaltern und elektronischen Leitungen unmöglich so leicht sein wie ein normales Mountainbike. Auch der Rahmen, welcher den Motor aufnimmt, muss schon extrem stabil konstruiert sein. Aber schwer...? Wer schon einmal ein BMX, ein älteres Stahl-MTB, oder einen Downhiller hochgewuchtet hat, ist wohl eher anderer Meinung. 18kg für einen älteres Mountainbike waren normal und wo steht man aktuell bei einem E-Bike der SCOTT Lumen-Serie? Bei unglaublichen 15,5kg!!! Ok - ist schon eine ordentliche Preisklasse, aber die etwa 22kg für ein“normales“ E-MTB sind da auch nicht so weit weg. Und auch über das „unhandlich“ kann man streiten! Klar, wenn man das erste Mal kurz eine Runde mit einem E-Mountainbike dreht, wird man das Mehrgewicht und die Motorunterstützung im Trail eher als unangenehm empfinden. Doch mit der Zeit weiß man den Motorschub zu beherrschen, so haben Hersteller wie Bosch und Shimano einen speziellen Trail-Modus, der das Ansprechverhalten bei engen Kehren deutlich verbessert. Wenn man einmal ein Gefühl für sein E-Bike entwickelt hat, will man es nicht mehr hergeben - Übung macht den Meister!

 

"E-Bikes sind unfassbar teuer"

  • ...wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht, kann das schon stimmen. Natürlich bekommt man kein neues Marken-E-Bike für 1.000,- EURO, das kostet schon ein Akku. Für die Top-E-Bikes der meisten Hersteller, legt man auch gerne mal 5000,- EURO und mehr hin. Doch in diesen Preislagen gibt es auch jede Menge "normale" Mountainbikes ohne Motor oder Rennmaschinen. Meist höre ich da: "Dafür bekomme ich ja ein Auto" Echt? Also für einen neuen Clio, Panda oder Fox legt man schon gut und gerne doppelt so viel auf die Theke - doch beim E-MTB ist man hier in der Ferrari und Lamborghini-Klasse.
  • Ein wertiges E-MTB beginnt schon bei ca. 3.000,- EURO, z.B. das KTM Macina RideIn dieser Preis-Range bekommt man bereits bewährte Antriebe, meist einen Bosch-Performance oder Active-Plus, einen ausreichenden 500Wh-Akku und sinnvolle Komponenten. Sollte alles eine Stufe besser sein, z.B. ein reichweitenstärkerer 625Wh oder 750Wh-Akku und hochwertigere Komponenten, gehen die Preislagen meist in 500Euro-Schritten nach oben. So kann man nach seinem Nutzen oder Spaßfaktor je nach Budget das passende E-Bike für sich finden. In der Preislage günstiger als ein FIAT Panda gibt es dann die absoluten Top-EMTBs, z.B. unser SCOTT Patron ST eRide 900 Tuned mit Carbon-Frame und FOX Kashima-Fahrwerk, SRAM-12Speed Eagle Funktechnik, BOSCH-CX-Race Antrieb, Wahnsinnsreichweite und und und...

     

"E-Bikes sind massiv unsexy"

  • ...uuhh, das sagt man aber nicht, wenn man sich die neusten Modelle auf unserer Website anschaut. Überhaupt muß man feststellen, dass sich gerade am Design und der Integration von Motor und Akku einiges getan hat. Teilweise ist kaum noch zu erkennen, dass es sich um ein E-Bike handelt, wenn man jemanden auf dem Bike sitzen sieht. Sicher auch ein Grund, warum immer mehr auf das E-Mountainbike oder E-Trekkingrad umsteigen.

Fazit:

Das E-Bike Thema polarisiert nach wie vor. Doch es ist mehr als nur ein Trend, es ist von Vielen anerkannt (oder akzeptiert) und in der Bike-Welt etabliert. Hersteller, welche kein E-Bike in ihrer Produktpalette haben, muß man lange suchen. Das Bike-Magazin hat extra eine Schwesterzeitschrift namens E-MTB aufgelegt, bei den berühmtesten MTB-Langstreckenrennen, der Bike-Transalp und der Salzkammergut-Trophy gibt es eigene E-MTB-Wertungen, es werden massenhaft E-Bike-Alpenüberquerungen angeboten und und und

Mit dem E-MTB kann man es auch bergauf richtig krachen lassen! Man kann Steigungen erklimmen, die mit einem MTB ohne Motor unmöglich zu meistern sind. Das ist Fakt! Besonders in unserem hügeligen Terrain, rund um dem Muppberg oder dem nahen Thüringer Wald kommt man mit einem E-MTB erst so richtig auf seine Kosten.

Für mich ist das E-MTB auch der beste "Schweinehund"-Bezwinger, wenn ich nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag eigentlich nicht mehr Lust habe, aufs Bike zu steigen. Doch dann nehme ich mein E-Mountainbike um "fliege" mal schnell zur Arnoldhütte hoch.

IHR BERND MARTIN

 

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